Fußball, Fernsehen und Würstchenpreise

„Wer zahlt für die Zukunft der Bundesliga?“, so titelte dieser Tage die Süddeutsche Zeitung, und weiter: „Das Wettbieten um die TV-Rechte beginnt: Die Vereine hoffen auf viel Geld, um mit Klubs aus England mithalten zu können. Für Zuschauer wird sich einiges ändern.“ Gemeint war damit wohl, welcher (oder welche) Programmanbieter den Zuschlag beim demnächst anstehenden Bieterwettbewerb für die Übertragungsrechte 2017/2018 erhalten wird/werden. Möglicherweise war dem Autor aber auch die Doppeldeutigkeit seiner Titel-Frage durchaus bewusst, denn man könnte ja auch fragen: Wo kommt das ganze Geld für den Bundesliga-Zirkus ursprünglich denn eigentlich her?
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Werteverschiebung – Werteverluste?

„Hitler hat stets damit gearbeitet, Vorurteile, Feindschaften und Hass zu schüren. Die Bitte an die jungen Menschen lautet: Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Hass gegen andere Menschen, gegen Russen oder Amerikaner, gegen Juden oder gegen Türken, gegen Alternative oder gegen Konservative, gegen Schwarz oder gegen Weiß. Lernen Sie, miteinander zu leben, nicht gegeneinander.“ (Richard von Weizsäcker in einer Rede vor dem Deutschen Bundestag am 08. Mai 1985).

Genau das ist es aber, was die AfD (und die anderen Parteien am sogenannten „rechten Rand“) so gefährlich macht: Sie strebt nicht nach Ausgleich, sondern stachelt die Menschen gegeneinander auf, um in einem verunsicherten, nervösen, aggressiven Umfeld dann ihr politisches Machtsüppchen brauen zu können. Und das alles unter dem Deckmäntelchen des angeblichen „Volkeswillens“… Weiterlesen

Politiker-Bashing

In einer vor einigen Tagen veröffentlichten repräsentativen Umfrage ging es um das Ansehen von verschiedenen Berufsgruppen in den Augen der Bevölkerung. Auf den beiden letzten Plätzen landeten, wie es wohl jeder aufmerksame Zeitgenosse nicht anders erwartet hätte und wie es bei gleichartigen Umfragen in den vergangenen Jahren stets der Fall gewesen ist, Banker und Politiker.

Klar, Banker werden spätestens seit der Finanzkrise 2008 in einem Atemzug mit Drogendealern, Hühnerdieben und Wegelagerern genannt. Ein Pauschalurteil, über das man (wie über alle Pauschalurteile – Vorurteile, s.u.) natürlich trefflich streiten kann. Immerhin liegt der Anlass mit der Krise aber auf der Hand.

Aber was macht diesen schlechten Ruf der Politiker bei der Bevölkerung aus? Alles in allem geht es unserem Land und unserer Bevölkerung doch unglaublich gut. Der Lebensstandard ist weit höher als in den allermeisten anderen Ländern der Welt. Es gibt seit vielen Jahrzehnten keinen Bürgerkrieg oder Krieg mehr. Wir haben stabile wirtschaftliche, rechtliche und Verwaltungsstrukturen, die jedem einzelnen ein individualistisch-liberales Leben nach seiner eigenen Fasson ohne existenzielle Gefahren und Bedrohungen ermöglichen. Ist der schlechte Ruf der Politiker, die dieses Land ja nun einmal regieren, da wirklich gerechtfertigt? Und unabhängig davon: Ist dieser schlechte Ruf möglicherweise die zentrale Ursache für die tendenziell schlechten Wahlbeteiligungen und manches – nun ja: merkwürdige Wahlergebnis? Nicht nur interessante Fragen, sondern, falls Letzteres zutreffend ist, auch wirklich wichtige Fragen für unsere Gesellschaft, unser Land und letztlich für jeden einzelnen von uns.
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